Infrastruktur

Veränderte Anforderungen

 

Durch die Weiterentwicklung unserer Nachbargemeinden (allen voran Wiesmoor), den Neubau der BAB 28 mit den Anschlußstellen „Apen-Remels“ und „Westerstede-West“ und der grundsätzlich gestiegenen Mobilität hat die Gemeinde Uplengen, insbesondere unser Verkehrsknotenpunkt Remels, ein ständig steigendes Verkehrsaufkommen zu bewältigen.

 

Mittlerweile kommt es hier in Spitzenzeiten regelmäßig zu Verkehrsstauungen. Zwänge durch vorgegebene Wege und seinerzeit vorgenommene (aus damaliger Sicht richtige) Maßnahmen zur „Verkehrsberuhigung“ tragen nun tlw. zur Verschärfung der Situation bei. Die zu erwartende Entwicklung lässt hier nichts Gutes hoffen.

 

Verkehrsführung braucht ein Konzept

 

Für Ausweichmöglichkeiten ist es zum Teil zu spät. Die leider schon vor Jahren eingeleitete einseitige Bauentwicklung von Remels nach Westen (Richtung Selverde) hat ganz entscheidenden Raum dafür genommen, und auch nach Osten (Richtung Groß-Sander) bestehen nur noch sehr eingeschränkte Möglichkeiten.

Es müssen dringend Ansätze gefunden werden, die jetzige Situation zu entschärfen und grundsätzlich zu entzerren. Alle möglichen Lösungsansätze sind dabei zu betrachten:

Bypass-Lösungen („Remelser Ring“)

Kreiselthematik („Emder-Lösung“)

Doppelkreisel (Voll-Optimierung im Zentrum)

Vorrangige Straßenführungen (bei neuen zentralen Bauvorhaben).

 

Wir können nicht länger den Symptomen folgen, wir müssen die Ursachen angehen!

Uplengen benötigt eine grundsätzliche Verkehrsleitplanung und dazu ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Gesamtkonzept, um sich daran auszurichten. Wichtig ist auch bei der weiteren Erschließung und Bebauung zentrumsnaher Flächen die jeweilige An- und Einbindung in dieses gesamtheitliche Verkehrskonzept (siehe Weißdornstraße).

Bei diesen Betrachtungen ist ebenfalls die Einwirkung „bebauter Brachflächen“

(keine, eingeschränkte oder fragwürdige Nutzung) mit einzubeziehen, wobei Prio-Standorten (ortsbildprägende Gebäude und Bestand mit zentraler Bedeutung oder Nutzung) eine wichtige Rolle zukommt.

 

Straßen Wege Plätze

 

Uplengen verfügt über ein gut ausgebautes Straßen- und Wegenetz. Hier wurde in der zurückliegenden Zeit gute Arbeit geleistet. Die Gemeindestraßen sind in Ordnung.

 

Unser Fahrradwegenetz gilt als beispielhaft und die Gemeinde Uplengen wurde 2005 damit Sieger im bundesweiten Wettbewerb „Best for Bike 2005“. Diesen Zustand gilt es zu halten und weiter zu verbessern. Insbesondere die Strecken Hollen-Jübberde (an der K14), Stapel-Groß-Sander (an der K68) und Stapel-Meinersfehn (an der K46) benötigen einen Radweg. Hier geht es um wichtige Fahrradwege und um die Sicherheit der Einwohner. Dabei ist auch der Landkreis gefordert, mit dem im wahrsten Sinne des Wortes „ein Weg gefunden“ werden muß. Entsprechende Verkehrszählungen (an der K14) können hier nicht immer als Ablehnungsgrund akzeptiert werden, denn wo das Gefährdungspotential hoch ist, fahren wenig Menschen, schon gar keine Kinder, und das verfälscht die Zählungen.

 

Zum weiteren Ausbau und der Verbesserung der Wirtschaftswege für die Landwirtschaft ist ein neues Grundsatzprogramm aufzulegen. Dabei sollten die Spurplatten mit ohnehin zu geringer Spurbreite herausgenommen und durch eine Schotterung ersetzt werden. Hierbei sollten bestehende Förderprogramme aktiv genutzt werden – entsprechende Möglichkeiten dazu wurden signalisiert.

 

Ganz anders, und mittlerweile ein großes Problem, ist der Zustand unserer Straßen. Besonders auf den Landesstraßen muss man nicht lange suchen, um schwerwiegende Schäden zu finden. Es ist nicht übertrieben an einigen Stellen von Gefahrenstellen zu sprechen, die z. T. gesperrt werden müssten. Der allgemeine optische Zustand ist entsprechend (unsere Bürger sprechen von „Flickenteppichen“ und von „gestohlenen weißen Streifen“). Schaut man sich diesen Zustand näher an, so muss man zu der Erkenntnis kommen, dass wir in dieser Sache von Hannover entweder vergessen oder schlichtweg übergangen werden. Das gilt auch für den Pflegezustand der dazugehörenden Brücken. Es besteht dringender Handlungsbedarf! Und ich frage mich, wann unsere Landespolitik hier endlich aktiv werden wird?

 

 

Grundsätzliche Ansätze (Straßen Wege Plätze)

 

Grundsätzlich priorisiere ich aus Kostengründen vor dem Neubau von Straßen und Wegen deren Erhalt, Sanierung und Optimierung. Zum einen wird so weniger Fläche benötigt, zum anderen werden Ausgaben verhindert. Das gilt dann auch für die anschließenden Instandhaltungs- und Pflegekosten. Jeder Straßenmeter weniger spart Kosten.

Darüber hinaus gibt es hier Ansätze zur Reduzierung der Randbereiche und damit zur Reduzierung des allgemeinen Pflegeaufwands. Auch hier steckt erhebliches Einsparungspotential.

 

Bei Randstreifen wäre auch der Randsteinbereich anzusprechen. Hier lehne ich aus Gründen der Haltbarkeit und Kosten gemauerte Borde grundsätzlich ab. Ein Beispiel dafür die unsere Ostertorstraße, die Haupteinkaufsstraße in Remels. Der hier vorhandene gemauerte Bordsteinbereich ist teilweise stark beschädigt und gibt ein schlimmes Ortsbild ab. Meiner Meinung nach sollten in unserer Gemeinde grundsätzlich nur Betonbordsteine verwendet werden. Nachbarorte wie Westerstede, Apen, Wiesmoor machen es vor, wie gut und sauber das aussehen kann.

 

Ein weiterer Ansatz ist die Idee von Radfahrstreifen und „Schmalspur-Fahrradwegen“. Dort ist die Idee, besser einen schmalen sicheren Fahrradweg, als auf der Kraftfahrzeugspur fahren zu müssen. Inwieweit dieses umgesetzt werden kann, ist noch zu diskutieren.

 

Dorferneuerung und Dorfentwicklung

 

Aus meiner Sicht sind die Dorferneuerungs- bzw. Dorfentwicklungsprogramme (z. B. „ZILE“ und „LEADER“) eine absolute Schwerpunktaufgabe für die Verwaltung. Und sie sind relevant für gleich mehrere Themengebiete.

 

Solche Programme dienen viel mehr als „nur“ zur Verschönerung und Aufwertung der Dörfer. Mit den Mitteln daraus lassen sich hervorragend Strukturen schaffen.

Unterschiedlichste Maßnahmen, von der Verbesserung allg. Einrichtungen über die Sanierung Erhaltungswürdiges bis hin zum Sportstättenbau, lassen sich mit ihnen umsetzen. Dieses ist auch bei Kooperation mehrerer Ortschaften oder Gemeinden und sogar bei Kreisgrenzen überschreitenden Projekten möglich.

 

Mit einer sinnvollen Ausschöpfung dieser Förderprogramme lässt sich der Gemeindehaushalt schonen, denn diese Programme bieten ganz erhebliche Förderquoten. Abhängig vom Programm und von der Steuereinnahmekraft der Gemeinde sind hier (abgestufte) Förderungen von etwa 60% bis  über 70% möglich.

 

Diese Mittel zur Finanzierung neuer Projekte zu aktivieren, um zielgerichtet neue, sinnvolle Strukturen aufzubauen, dass wäre mir als Bürgermeister ein vorrangiges Anliegen.

 

Uplengener ZOB

 

Eine Idee, die ich schon seit den 80-ern aus einem vergleichbaren Ort in Mittelengland mitgebracht habe, und die mit dem demografischen Wandel gerade hier im ländlichen Bereich zunehmende Bedeutung erfährt, ist die Schaffung eines ZOB (ZentralerOmnibusBahnhof).

Auf den ersten Blick werden alle sagen: Ein ZOB auf dem Land? Aber der zweite Blick klärt oftmals auf:

 

  • Ein ZOB bietet kurze Wege beim möglichen Umsteigen (das bietet Sicherheit für unsere Kleinen und unsere Senioren).
  • An einem ZOB hätte der in Remels stationierte Anrufbus einen idealen zentralen Standort (und könnte als Ergänzung zu den Buslinien sicherlich oft Reststrecken bedienen) und wäre dann evtl. zu erweitern.
  • Ein ZOB könnte der Mittelpunkt der „Uplengener Busspinne“ nach Westerstede, Wiesmoor, Hesel und Augustfehn sein.
  • Und der ZOB wäre damit ein Sammelpunkt für die Busverbindung zum Bahnhof nach Augustfehn.
  • Mit dem ZOB hätten wir auch eine zentrale Anlaufstelle bzw. Anfahrstelle für den privaten Bring- und Holverkehr und damit eine gute Basis für Fahrgemeinschaften.
  • Ein ZOB ist immer eine sehr gute Taxistation.
  • Durch einen ZOB ist eine höhere Frequentierung der Buslinien zu erwarten und damit hätten wir in Uplengen eine Chance auf den Ausbau unserer ÖNV-Linien und den Einsatz von mehr Bussen und seniorengerechter Fahrzeug.
  • Am ZOB wäre durch eine entsprechende verkehrstechnische Planung, abseits der befahrenen Strassen) eine hohe Sicherheit für die Passanten (und Schulkinder) gegeben.
  • Bei Installation guter Beleuchtung, dem Einsatz von Überwachungstechnik (natürlich entsprechend gesetzlicher Vorgaben) und Notfallmeldetechnik wäre die Sicherheit der Fahrgäste erhöht und Vandalismus vorgebeugt .
  • Ein ZOB wäre ein idealer Standort für E-Ladestationen (E-Mobilität). So käme man umweltbewußt mit dem Elektroauto, Bus und Bahn von A nach B und konnte dabei zwischenzeitlich auftanken.
  • Und nicht zuletzt würde ein ZOB die vielen „isolierten Wartehäuschen“ ersetzen und diese könnten abgebaut werden. Damit würde der Verkehr  wesentlich vereinfacht.

 

Warum soll also etwas, was schon in den 80-ern in einem vergleichbaren Ort in Mittelengland bestens funktionierte und angenommen wurde nicht auch jetzt und hier umsetzbar sein?

 

E-Mobilität

 

Das Thema E-Mobilität ist aktuell wohl eines der am stärksten in der Öffentlichkeit diskutiertesten Themen. Gerade Politiker (auf allen Ebenen) nutzen dieses Thema häufig, um auf sich aufmerksam zu machen und Werbung zu betreiben. In den allermeisten Fällen dabei aber leider ohne tiefere Kenntnisse von Materie oder Technik.

 

Aufgrund meiner Ausbildung als Maschinenbauingenieur und meiner langjährigen Beschäftigung in der Fahrzeugtechnik bei der Volkswagen AG, der ich zutiefst verbunden bin, möchte ich hier keine Stellung dazu nehmen.

 

Auch meine kritische Einstellung zur Windenergie und damit zu einigen Projektierern, Energieversorgern und somit Aktivposten in dieser Technologie lassen eine Stellungnahme meinerseits hier nicht zu.

 

Ich bitte alle Interessierten soweit um Verständnis.

 

Aber das Thema wäre ja zu interessant, ohne es etwas tiefgründiger zu beleuchten und die technischen Möglichkeiten und einige Details anzusprechen.

Daher werde ich in absehbarer Zeit zu einer gesonderten Infoveranstaltung zum Thema einladen, in der dann Gastredner vortragen werden.

 

Bis dahin bitte ich einfach noch abzuwarten und sich ein wenig im Internet zu informieren. Dort wird schon die viele Information sehr gut dargestellt.

 

Ein kleiner Tip dazu noch von mir:

 

Die Politiker reden in Verbindung mit der E-Mobilität im allgemeinen immer nur vom Aufbau der erforderlichen Ladestationen.

 

Ich persönlich würde mehr nach „Induktives Laden“ schauen, denn ich denke, da geht`s lang!

 

Internet (Breitband - Hotspots - W-Lan - Freifunk)

(siehe Themenfeld „Schnelles Internet“)